Das Meulenwaldhaus des Forstamts Trier

Das neue Multifunktionsgebäude des Forstamtes Trier, das so genannte "Meulenwaldhaus", zeichnet sich durch die Verwendung nachhaltiger heimischer Hölzer in vielen Bauteilen, lichtdurchflutete Räume und eine hohe Energieeffizienz aus.

Auf einer Fläche von 410 m² dient es der Aus- und Fortbildung im Bereich der Forstwirtschaft sowie der Umweltbildung. Die Anforderungen an die Räumlichkeiten sind vielfältig: neben den Werkstätten, Schulungs- und Technikräumen für den Ausbildungsbetrieb befinden sich hier auch Büroarbeitsplätze, insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen der Waldinformation und Umweltbildung und der öffentlichen Planung. Im Obergeschoss ist ein großer, heller Veranstaltungsraum mit einer Glasfassade über die gesamte Frontseite untergebracht. Hier können Seminare, Tagungen und Vorträge stattfinden. Der Raum steht auch Verbänden und Institutionen für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.

Gut gelegen

Das Meulenwaldhaus
Das Meulenwaldhaus

Die Nähe zum Wald bringt die Landesforsten für Besucherinnen und Besucher im städtischen Raum direkt mit dem eigenen Thema in Verbindung. Der zukünftig an das Gebäude angeschlossene Waldpark soll zur Erkundung des Forstamtes und des umliegenden Waldes anregen. Durch die Verwendung heimischer Hölzer in der Außenfassade und der Einbettung des Untergeschosses in das abfallende Gelände fügt sich das Meulenwaldhaus harmonisch in die Umgebung ein.

Gebaut mit regionalen Hölzern

Kunst im Meulenwaldhaus vom Kölner Künstler Kai „Semor“ Niederhausen
Kunst im Meulenwaldhaus vom Kölner Künstler Kai „Semor“ Niederhausen

Beim Bau wurde auf nachhaltige Materialien gesetzt, insbesondere auf zertifiziertes Holz aus der Region. Mit Ausnahme der Fundamente und des Untergeschosses, die in Beton ausgeführt wurden, besteht der Neubau komplett aus Holz. Verwendet wurde vor allem Fichtenholz. Die Wände bestehen aus Massivholzelementen (Brettsperrholz). Die Fassade aus vertikalen, leicht überlappend montierten Holzelementen, auch Stülpschalung genannt, liegt auf einer Holzunterkonstruktion und einer 20 Zentimeter dicken Holzfaserdämmung. Auch das Dach besteht aus einem Holzprodukt - einer 24 Zentimeter dicken Zellulosedämmung. Bei der Holzbeschaffung wurde auf kurze Transportwege und eine geringe CO2-Belastung durch zertifizierte Produkte nach "Holz von Hier®" geachtet. Die hohen Standards des internationalen Lieferkettenzertifikats für Klimaschutz und Transparenz belegen den klimafreundlichen Neubau mit Holz. Für den Beitrag zum Klimaschutz spricht auch die Einsparung von 13,8 t CO2 durch die Konstruktion mit Holz.

Wärme aus Biomasse, Strom von der Sonne

Holzverkleidung der Innenräume des Meulenwaldhauses
Holzverkleidung der Innenräume des Meulenwaldhauses

Bei der Energieversorgung setzt das „Meulenwaldhaus“ auf Nachhaltigkeit: Für die Stromversorgung wurden Solarcarports und eine leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem Nebengebäude installiert, um den Energiebedarf des Forstamtes zu decken. Die Wärmeversorgung erfolgt über ein Biomasse-Nahwärmenetz. Dadurch übertrifft der Neubau die Anforderungen an ein Effizienzhaus 40" um rund 70 Prozent.

Insgesamt ist das „Meulenwaldhaus“ ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen, das auf regionales Holz, innovative Heiz- und Energieversorgungstechnologien sowie eine ganzheitliche Planung setzt.

Finanziert wurde der Neubau mit Investitionsmitteln der Landesforsten Rheinland-Pfalz.

Steckbrief:

Projekt: Meulenwaldhaus

Standort: Trier-Quint

Baubeginn: 2020

Fertigstellung und Übergabe: 2024

Nutzer: Landesforsten Rheinland-Pfalz

Bauherr: Landesbetrieb Liegenschafts- u. Baubetreuung Trier

Architektur: Büro Baurmann/Dürr Architekten, Karlsruhe

Finanziert durch: Investitionsmittel der Landesforsten Rheinland-Pfalz

Projektziele:

  • Bau eines nachhaltigen Multifunktionsgebäudes des Forstamtes Trier durch die Verwendung von vornehmlich regionalem Holz, zertifiziert nach Holz von Hier®
  • Hohe Energieeffizienz durch eine regenerative Energie- und Wärmeversorgung bestehend aus einem biomassebasiertem Nahwärmenetz, einer Photovoltaik-Anlage auf den Nebengebäuden sowie einem Solarcarport